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The North Face® UTMB: Ein Ultralauf im Zeichen von Jugend und Sonne

Es ist Freitag, der 30. August 2013, eine Stunde vor dem Start des UTMB. In den Straßen von Chamonix drängen sich die Zuschauer und lassen sich von den Klängen der Butacada mitreißen, während sich die Läufer der Startlinie nähern und sich auf den bevorstehenden Lauf konzentrieren. Zwei Gegensätze, die sich ergänzen und die Magie dieses internationalen Trailereignisses ausmachen. Es ist 16:30 Uhr, als im Stadtzentrum die Begeisterungsrufe von Tausenden von Zuschauern ertönen und den Start der 2469 Teilnehmer zur großen Mont-Blanc-Umrundung begleiten. Dieser lang ersehnte Start ist der Höhepunkt des internationalen Gipfels des Geländelaufs. Petzl war im zehnten Jahr in Folge einer der offiziellen Partner der Veranstaltung und hat auf den Strecken aller Läufe nächtliche Lampen-Servicestellen eingerichtet, um den Teilnehmern Hilfestellung anzubieten.

9 Februar 2013

Laufen

 

UTMF 2013 © PETZL/Lafouche

Überraschende Wendungen beim UTMB®

In der Nacht sorgten wechselnde Konstellationen an der Spitze immer wieder für Überraschungen.
Bereits am Ortsausgang beginnt sich der Kampf um den Sieg abzuzeichnen. Seb Chaigneau gibt bei Les Contamines auf, nach eigenen Aussagen hat er sich noch nicht von seinem Sieg beim HardRock 100 miles erholt. 3:30 Uhr in Arnuva: Miguel Heras, Anton Krupika und Julien Chorier liegen vorne.

Dann kommt Xavier Thévenard in der Dunkelheit mit seiner Stirnlampe auf dem Kopf. Er beschleunigt das Tempo, strengt sich an, schließt zur Führungsgruppe auf und holt einen Läufer nach dem anderen ein. Am Grand Col Ferret setzt er sich an die Spitze. Xavier läuft in diesem Rhythmus weiter bis zum Ziel. Der 25 Jahre junge Mann aus dem Jura (Frankreich) erringt bei seiner ersten Teilnahme an diesem Rennen einen strahlenden Sieg und bricht den Rekord von Kilian Jornet um 1 Minute und 46 Sekunden. Er wiederholt hier, was er vor ein paar Jahren bereits bei seiner ersten Teilnahme am CCC gemacht hat. Anton Krupika muss nach 17:16:38 in Trient das Rennen aufgeben. Miguel Heras hält bis zum Schluss durch und läuft auf den zweiten Platz, gefolgt von dem Basken Javier Dominguez Ledo.

Auch die Damen zeigen herausragende Leistungen. Die Siegerin dieses Wettkampfs, die Amerikanerin Rory Bosio, erreicht am Ende den 7. Platz in der Scratch-Wertung.

 

Xavier, Miguel et Javier pendant l'UTMB®
Xavier, Miguel und Javier beim UTMB®

 

An diesem UTMB-Wochenende hat ein neuer, frischer Wind gewisse Klischees entstaubt, die dem Ultratrail bisher anhafteten. Im Alter von 29 und 25 Jahren haben Rory Bosio (USA) und Xavier Thévenard (FRA) bewiesen, dass die Jugend bei Läufen, die einen Krafteinsatz über einen langen Zeitraum erfordern, ein nicht zu leugnender Vorteil sein kann. Der junge Läufer aus dem Jura und die Kalifornierin haben das außergewöhnlich günstige Wetter für sich genutzt und herausragende Leistungen vollbracht. Sie haben sämtliche Prognosen zum UTMB® über den Haufen geworfen und die Stoppuhren zum Ausschlagen gebracht.

Xavier und Rory, zwei Läufer von zierlicher, feingliedriger Gestalt, haben ihre kampferprobteren Gegner, darunter u.a. einige spanische Läufer, von denen man bei der Mont-Blanc-Umrundung herausragende Leistungen gewohnt war, verblüfft.

Der amerikanische Star Anton Krupicka wurde auf der gesamten Strecke vom Publikum und ganz besonders von dem Spanier Kilian Jornet (dreifacher Sieger des UTMB® 2008, 2009, 2011) angefeuert, welcher als Zuschauer dabei war, um den Athleten und seine Freunde zu unterstützen.

 

Xavier et Miguel à l'arrivée de l'UTMB©
Xavier (rechts) und Miguel (links), die beiden Ersten am Ziel des UTMB®

 

Ergebnisse UTMB® 2013

 

HERREN
1 - Xavier THEVENARD - FRA - 20:34:57
2 - Miguel Angel HERAS HERNANDEZ - ESP - 20:54:08
3 - Javier DOMINGUEZ LEDO - ESP - 21:17:38
DAMEN
1 - Rory BOSIO - USA - 22:37:26
2 - Nuria PICAS ALBETS - ESP - 24:32:20
3 - Emma ROCA RODRIGUEZ - ESP - 24:48:14
 

 

Podiums Hommes et Femmes de l'UTMB® 2013
Podiumsplätze Herren und Damen beim UTMB® 2013

 

CCC® - normale Strecke 100 km - 5950 HM

Am Vorabend hatte Katalonien den Sieg von Jordi Bes beim CCC® und Frankreich den von Caroline Chaverot bei den Damen gefeiert. Auch hier sorgten die Sieger des Rennens für eine Überraschung und konnten einen großen Erfolg für ihre Karriere verbuchen. 1 320 Finishers (ca. 70 % der Teilnehmer) beendeten die 100 km und 5 950 HM dieses Laufs. Auch wenn das milde Wetter dabei sicher eine Rolle gespielt hat, spricht diese Zahl zweifellos dafür, dass die Amateur-Trailer ihre Vorbereitung im Laufe der Jahre perfektioniert haben.

 

HERREN
1 - Jordi BES - ESP - 11:23:01
2 - Sébastien CAMUS - FRA - 11:53:36
3 - Daniel GARCIA GOMEZ - ESP - 12:07:43
DAMEN
1 - Caroline CHAVEROT - FRA - 14:12:00
2 - Mercedes ARCOS ZAFRA - ESP - 14:21:15
3 -Delphine AVENIER - FRA - 14:45:06
 

 

Guillaume Sarti sur la CCC 2013Wir haben vor dem Start ins Rennen mit Guillaume Sarti (Racing-Team Lafuma) gesprochen:
Ich bin von Haus aus ein Racer. Ich liebe die Herausforderung, die Verschiedenheit der Disziplinen und den Teamgeist beim Racing. Dieses Jahr mache ich den ersten Versuch bei einem Ultratrail. Der große Unterschied beim Trail ist, dass du alleine läufst. Du musst dich ganz auf den Lauf konzentrieren und dich bei einer Formschwäche selbst motivieren. 
Es ist angenehm, sich am Vorabend des CCC mit den Läufern des TDS auszutauschen: Handhabung der Verpflegung, Kleidung entsprechend der Wetterlage, du musst zwischen "light" und "confort" abwägen, um alle Chancen auf deiner Seite zu haben und das Rennen zu beenden.
Wir sehen uns an der Ziellinie!
© PETZL/Lafouche
 

 

Wir sehen Guillaume am Morgen um 4:32 Uhr an der Ziellinie des CCC  wieder (Platz 235 in der Gesamtwertung und Platz 71 in der Kategorie V2). Er hat seinen ersten Ultratrail beendet. Nathalie und Franck Mauclair nehmen ihn in Empfang. Glückwünsche, Fotos, strahlende Gesichter… Er lässt uns an seinen Emotionen teilhaben:

"Ich bin ganz ruhig mit der Masse losgelaufen. Ich habe mich auf der ganzen Strecke gut gefühlt. Beim ersten Kontrollpunkt lag ich auf Platz 800 in der Gesamtwertung. Nach und nach habe ich aufgeholt. An jeder Verpflegungsstelle habe ich mir maximal 10 Minuten Pause gegönnt. Am Schlimmsten war der letzte Abschnitt. Ich musste mich unheimlich konzentrieren, um das Rennen zu beenden und gegen die Bauchschmerzen zu kämpfen.
Ich freue mich, dass ich dieses fantastische Rennen beendet habe. Es ist sowohl im Hinblick auf den Streckenverlauf als auch die Organisation ein außergewöhnlicher Lauf. Wir konnten unsere Wertung an jeder Verpflegungsstelle verfolgen. Die freiwilligen Helfer waren Spitze und es hat gut getan wenn sie mich mit meinem Vornamen (auf der Startnummer) angeredet haben. Das motiviert."

 

 

 

Interviews der Sieger des TDSTM - 112 km - 7150 HM

Arnau Julià Bonmati (ESP) - 15:09:59, Sieger des TDS

"Dieser Ultratrail war für mich als Training gedacht für den "Le Tor des Géants", der am kommenden Wochenende in Courmayeur startet. Anfangs bin ich recht langsam gelaufen. Ich beobachte gerne den Laufrhythmus der anderen Trailer, bevor ich mich wirklich ins Rennen stürze, vor allem, wenn Läufer wie Antoine Guillon dabei sind! Erst bei Ankunft in Bourg Saint Maurice begann der Gedanke, um einen Podiumsplatz laufen, mich zu reizen... Dann habe ich mich richtig auf den Wettkampf eingelassen.
Wenn ich laufe, denke ich an nichts. Ich konzentriere mich auf die beiden Worte, die mich antreiben: "laufen" und "schnell". Ich komme aus dem Adventure Racing, wo die mentale Stärke eine wesentliche Rolle spielt. Und ich bin ganz automatisch wieder zum Laufen, meiner eigentlichen Disziplin, zurückgekehrt.
Am liebsten trainiere ich in den katalanischen Pyrenäen. Das steinige Gelände und die Höhenlage sind optimal zum Trainieren der Technik, aber das wirklich Besondere ist das Laufen durch wunderschöne Landschaften. Hier habe ich meine NAO-Stirnlampe auf die Probe gestellt, um mein eigenes Trail-Programm zu erstellen. Es hat mich einige Versuche gekostet, das perfekte Profil zu finden, aber mittlerweile ist die NAO meine beste Freundin beim Laufen in der Dunkelheit!!"

Das Petzl Team dankt Arnau, dass er sich die Zeit genommen hat, mit uns über seine Leidenschaft für das Trailrunning zu sprechen. Wir wünschen ihm viel Glück für den Tor des Géants.

© PETZL/Lafouche
 

 

Nathalie Mauclair - Siegerin der Damen beim TDS (FRA) - 17:36:41

"Es war eine bedeutende Premiere für mich bei einem Ultratrail. Ich bin noch nie zuvor eine Strecke über 100 Kilometer gelaufen. Mein Ziel für dieses Jahr ist der Grand Raid de la Réunion und die Teilnahme am TDS war als erster Versuch eines Ultratrails unverzichtbar für mich. Auf Gewinn zu setzen ist eine starke Motivation und mein Markenzeichen ist der schnelle Start. Dieses Mal bin ich vielleicht etwas zu schnell gestartet, nachher hieß es durchhalten... Diese Erfahrung hat mich Vieles gelehrt."
Nach ihrem Weltmeistertitel war dies ein weiterer schöner Sieg für Nathalie Mauclair. Ein Sieg, der für sie auch eine symbolische Bedeutung hat:
"Bei einem Sieg steigt das Projekt einer ganzen Familie aufs Podium."

Nathalie wird von der ganzen Familie unterstützt. Ihr Mann und ihre beiden Kinder begleiten sie bei jedem Wettkampf. Eine gemeinsam gemeisterte Herausforderung.

 

© PETZL/Lafouche
 

 

 

Petzl ist in der Nacht bei den Läufern 

Anstieg zum Tête au Vent

In der zweiten Nacht müssen die Läufer den letzten Steilhang des Wettkampfs bewältigen: den Anstieg auf den Col des Montets zum Tête au Vent (2130 m). Die 669 Höhenmeter stellen die letzte Herausforderung für die Teilnehmer dar. Der extrem steile Anstieg fordert den Läufern besonders viel Kraft ab. Kurz vor dem Kontrollposten öffnet sich die Landschaft zu einem fantastischen Panoramablick auf die Aiguille Verte, Les Drus und den Mont-Blanc. Die Gipfel heben sich vor dem wolkenlosen Himmel ab und glitzern in der Abenddämmerung. Ein magischer Moment, der die Läufer auf diesem schwierigen Abschnitt belohnt. Die Dunkelheit gewinnt schnell die Oberhand, die Stirnlampen werden eingeschaltet, um die Läufer den letzten Abstieg zum Brevent hinab zu geleiten.

© UTMB 2013
 

 

Lampenservice in Trient

Die ersten Läufer des CCC® passieren Trient gegen 16:30 Uhr. Die 100 ersten Läufer halten an der Verpflegungsstelle Trient kaum an und laufen weiter um einen komfortablen Platz in der Wertung. Die ersten bei Dunkelheit ankommenden Läufer sind froh, sich ausruhen zu können und ein wenig körperliche und moralische Unterstützung zu finden. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, bei Bedarf den von Petzl in der Ortschaft Trient eingerichteten Lampenservice in Anspruch zu nehmen. Petzl hat verbrauchte Batterien ausgetauscht und die Akkus der NAO-Stirnlampen aufgeladen, während sich die Läufer stärkten.

In der zweiten Nacht hat Petzl die Trailer des UTMB zudem mit Batterien versorgt. So konnten die Läufer ihr Rennen bei guter Sicht sicher beenden. Die meisten Teilnehmer hatten Probleme mit ihren Batterien oder Akkus, weil sie nach der ersten Nacht vergessen hatten, ihre Stirnlampe auszuschalten. Allen Läufern war die Erschöpfung anzusehen. Nach mehr als 130 Kilometern in den Beinen sind einige noch sehr vergnügt und lächeln, andere wiederum leiden stärker, sind aber trotz allem fest entschlossen, den UTMB zu beenden. Die Familien und Petzl sind dabei, um die Läufer bis zur Place du Triangle de l’Amitié in Chamonix, dem Zielpunkt der Veranstaltung, zu begleiten und sie zu unterstützen.

 

© PETZL/Lafouche
Ankunft mit Pauken und Trompeten in den Straßen von Chamonix mit der Gruppe Ziriguidoum.

 

 

UTWT: Innovation in der internationalen Trailszene

Die Trailszene ist an diesem Wochenende in Chamonix um einen Ultratrail reicher geworden. Die UTWT (Ultra-Trail® World Tour) wird 2014 erstmals ausgetragen. Sie setzt sich aus verschiedenen Ultratrails in der ganzen Welt zusammen und wird von der ITRA (International Trail Running Association) organisiert. Dazu gehören u.a. der UTMB®, der UTMF (Ultra-Trail® Mont Fuji) in Japan und der Marathon des Sables Marokko. Um in die UTWT aufgenommen zu werden, müssen die Ultratrails eine Länge von mindestens 100 Kilometer haben. Zudem müssen mindestens 500 Läufer aus 20 Nationen an diesem Wettkampf teilnehmen.

Die UTWT soll der wachsenden Beliebtheit des Ultratrail Rechnung tragen und die Wettkämpfe mehr Trailern zugänglich machen. Die Läufer erhalten nach jeder Etappe eine ihrer Wertung entsprechende Punktzahl. Am Ende der letzten Etappe wird der Trailer, der bei den Rennen die höchste Punktzahl erreicht hat, Sieger des UTWT und zum Weltmeister erklärt. Gegenwärtig sind bereits acht Ultratrails für die World Tour vorgesehen. Andere werden demnächst hinzukommen, so dass die UTWT aus rund zehn Etappen bestehen wird.

 

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