Das Petzl Junior Rock Camp 2015 im Frankenjura

Der Petzl RocTrip ist seit Jahren eine feste Institution in der internationalen Kletterszene. Nun hat Petzl diesen Spirit auch nach Deutschland geholt und mit dem Petzl Junior Rock Camp ein jährliches Felskletter-Event für junge, ambitionierte Nachwuchskletterer_innen ins Leben gerufen. Seinen Auftakt feierte das Camp im August 2015 in der Fränkischen Schweiz. Basislager für 50 Jungs und Mädels im Alter von 12 bis 17 Jahren war für eine Woche der Zeltplatz in Morschreuth. Lest hier einen kurzen Bericht über das Camp!

Vermutlich kamen alle Teilnehmer des Petzl Junior Rock Camps gespannt auf die bevorstehende Zeit in die Fränkische. Einige unter ihnen aber waren besonders gespannt, da es für sie trotz reichlich Kletterhallenerfahrung das erste Mal Klettern am Naturfels werden sollte.

Gut, dass sie in den Workshops der ersten Camphälfte gleich viele Facetten des Felskletterns und -boulderns kennenlernen konnten. Nach dem Camp-Auftakt am Samstagabend zog eine Gruppe am Sonntag mit Local Heiko Queitsch, der wahrscheinlich jede Route und jeden Boulder im Frankenjura kennt, los zum Bouldern. Die Bergführern Korbi Rieser und Peter Albert brachten mit einem Sturz- und Sicherungstraining alle Teilnehmer in Sicherheitsfragen auf den neuesten Stand. Gemeinsam mit den Petzl Athleten unterstützen die beiden Bergführer die jugendlichen Teilnehmer aber auch dabei, die richtige Taktik bei Onsight- oder Rotpunkt-Versuchen von schweren Routen zu finden.

Ein weiteres Highlight waren die „Gimme Kraft“ Workshops im Café Kraft in Nürnberg, bei denen es darum ging, wie man im jungen Alter effektiv und verantwortlich trainiert. Nach vier Tagen hatte dann jeder Teilnehmer die verschiedenen Workshops kennengelernt.

In der zweiten Hälfte des Camps hieß das Motto dann vor allem: klettern, klettern, klettern. Die meisten Rock Camp-Teilnehmer hatten aus der ersten Wochenhälfte schon ein Projekt mitgenommen, das sie nun mit Unterstützung der Petzl-Athleten  und Bergführer „beschossen“. Auch das Bouldern war beliebt und so boulderte die Bouldergruppe so lange, bis schlicht die Haut auf den Fingerkuppen durchgeklettert war.

Vorträge und Diashow rundeten das Camp ab. Einer der Höhepunkte für die Kids war sicher der Besuch von Weltklasse-Slackliner Lukas Irmler. Nicht nur, dass er spektakuläre Bilder und Videosequenzen von seiner Überquerung der Victoria Falls mitbrachte. Zwei Tage lang zeigte er, dass er auch ein starker Kletterer ist und spannte nebenbei noch einige Slacklines in den fränkischen Wäldern. Dort ließ er sich dann auch mal zum Salto überreden und hatte viele Tipps für die Kids auf Lager.

Für sehr viele Lacher sorgte Alex Megos mit seinem Vortrag. Er berichtete von seinem „freiwilligen sozialen Kletterjahr“, aus dem mittlerweile drei geworden sind.

Unterstützt wurden die Teilnehmer nicht nur durch die Coaches und Gruppenbetreuer, sondern auch  durch zahlreiche Petzl Athleten. Lena Herrmann, die momentan wohl stärkste deutsche Frau am Fels, war die ganze Woche mit dabei und hat in dieser Zeit bereits in die Route „Father and Son“ (8c) hineingeschnuppert, die sie dann eine Woche später durchsteigen konnte. Ebenfalls die ganze Woche vor Ort war der mit 14 Jahren jüngste Petzl Athlet Philipp Gaßner, der in dieser Woche „Queeel dich, du Sauuu“ (8b+) klettern konnte. Die Brüder David und Ruben Firnenburg waren ebenfalls für einige Tage im Camp. Am Fels ebenso wie im Café Kraft zeigten sie dem Nachwuchs, wo sie in ein paar Jahren mit ausreichend Training stehen können. Ruben ließ sich nicht lumpen und konnte während des Camps die Route „Boiling Point“ (8b) abhaken.

Und last but not least: Wir vom Petzl Team möchten uns bei allen Helfern und Teilnehmern für die tolle Zeit im Camp bedanken. Uns hat es riesig viel Spaß gemacht, mit Euch zusammen klettern zu gehen! Das Petzl Junior Rock Camp wird im Sommer 2016 sicher seine Fortsetzung finden. Wir haben auch schon die ersten Ideen, wo und wann das sein wird. Aber die Katze behalten wir noch so lange im Sack, bis wir mit den Vorbereitungen soweit sind, dass wir sie guten Gewissens rauslassen können.

Bis zum nächsten Jahr!