Das Abenteuer unerreichbares zu erreichen
Im Entwicklungsbüro von Petzl befassen wir uns täglich mit der Erforschung und Entwicklung neuer Produkte. Dieses Mal wollten wir die Erforschung für unsere Produkte erfinden.
15 Februar 2018
Canyoning
Alles begann in der Mittagspause bei Petzl vor einem Teller Salat.
Mein Gegenüber Fred suchte nach einem Vorwand, um sich auf ein neues Abenteuer einzulassen. Und auch ich war auf der Suche nach neuen Erfahrungen, um mich zu erneuern. Er träumte vom Meer und ich von der Entdeckung neuer Canyons. Abgemacht! Wir machen das zusammen. Vincent schloss sich uns an und die Idee "canyoneurs des mers, marins d'eau douce" (Cayongeher der Meere, Süßwassermatrosen) war geboren.
Im Mittelpunkt des Abenteuers steht das gemeinsame Erleben. Vor diesem Projekt hatten weder Vincent noch ich jemals den Fuß auf ein Schiff gesetzt. Weder Vincent noch Frédéric hatten sich jemals in ein Canyoning-Seil gehängt.
Wir werden ein Abenteuer nach unseren Vorstellungen und mit unseren Möglichkeiten schaffen, um gemeinsam neue Welten zu entdecken und so weit wie möglich in sie einzutauchen.
Die Mannschaft sticht in See
8 Monate vorher war das alles nur ein Scherz. Jetzt brechen wir auf!
Wir starten in Toulon in Richtung Samothraki – eine griechische Insel in der nördlichen Ägäis – und kommen zum Kern der Sache: 9 Tage auf hoher See und 24 Stunden vor Anker. Hat der Kapitän etwa vor, echte Seefahrer aus uns zu machen? Den Nachmittagsimbiss und unser spätes Abendessen haben wir jedenfalls nicht lange bei uns behalten.
Ein Kapitän mit strahlendem Lächeln… Bevor ihm die zahlreichen Kilo Ausrüstung, die ein Canyongeher mitnimmt, Kopfzerbrechen bereiten. Es wird eng auf unserem leichten Randonneur 9,80.
Wir entdecken hier eine Welt, die viel Ähnlichkeit mit den Bergen hat. Nur unseren Wortschatz müssen wir überarbeiten. Weg mit den Seilen, her mit den Tauen. Sprecht niemals von Seilklemmen, ihr werdet nur Klampen finden.
Es fällt uns schwer, uns von den Gedanken der Produktentwicklung zu lösen, wir schauen, vergleichen, analysieren und malen uns alle möglichen übertragbaren oder erdenklichen Lösungen aus.
Unsere Leidenschaft ist nie weit von unserer Arbeit entfernt und unsere Arbeit nie weit von unserer Leidenschaft.
Vincent nimmt sich die Zeit, das Panorama auf sich wirken zu lassen. Auch das ist Teil unseres Abenteuers.
Zurück in den Bergen - Canyoning steht wieder ganz oben auf der Liste
Wir verlassen das Blau des Meeres und reisen in eine mineralische Welt in Weiß und Orange. Aber das kristallklare Wasser begleitet uns überall in den Becken. Mit staunenden Augen entdecken Fred und Vinz eine Atmosphäre, die sie sich nichtmal erträumt haben. Selbst ich werde mich niemals an die Schönheit dieser so unterschiedlichen Canyons gewöhnen.
Hinter der Kamera macht mich der Gedanke, meine Leidenschaft mit anderen zu teilen, total glücklich.
Die Techniken sind schnell gelernt und die Begeisterung ist geteilt. Was für ein Glück! Unsere Seilschaft kann jetzt die Tore verlorener Canyons öffnen. Wir gehen 7 Stunden und stürzen uns in eine herrliche Granitfelsspalte. 250 m über dem von Türkis bis Tiefblau leuchtenden Meer.
Sich in die Tiefe stürzen!
Produkte entwickeln, neue Canyons eröffnen, die Parallele ist vorgezeichnet. Wir lieben die Entdeckung und wollen immer noch einen Schritt weiter gehen.
Wir haben es also geschafft!
Ich bin stolz auf unser Team und ziehe das Seil der letzten Abseilfahrt von „canyoneurs des mers, marins d’eau douce“ ab. Den Kopf voller majestätischer Landschaften und Ideen treten wir die Rückreise an.
Wir haben unsere Welten miteinander geteilt, waren der Reihe nach Laien und Experten, wir haben all das zusammen erlebt. Wir sind daran gewachsen, uns gegenseitig gebraucht zu haben. Wir haben das für uns bisher Unerreichbare erreicht.
Antonin Gaudillere
Facebook : https://www.facebook.com/canyoneursdesmers/
Verwandte Meldungen