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Rasierklinge, Sekundenkleber und Co. - Fingerpflege extended feat. Lena Herrmann

Viele Kletterer kennen es - eine unendliche Motivation, das Projekt niederzureißen. Und dann passiert es: Der Cut. Die meisten fahren dann frustriert in die nächste Wirtschaft zum Bier trinken. Ich denke aber: "Tapen und weiter gehts!" Mit ein paar Tricks geht das meistens ganz gut. Natürlich kann ich aus Erfahrung sagen, dass es Stellen gibt, an denen ein Cut unglaublich störend und verärgernd ist. Da ich nicht die Einzige bin, die das kennt, möchte ich helfen und meine Erfahrungen mit euch teilen. Damit die Cuts schneller verheilen und ihr nach einem erfolgreichen Klettertag zufrieden in der Wirtschaft ein Bier trinken könnt!

22 März 2016

Hallen-und Felsklettern

Lena Herrmann Fingerpflege Cut Klettern

Lena Herrmann Fingerpflege Cut Klettern

Foto: Julian Bückers

Man braucht: Schleifpapier (nicht allzu grob), Rasierklingen, taugliches Tape und Sekundenkleber. Meine Essentials, die niemals fehlen.

Lena Herrmann Fingerpflege Cut Klettern

Um den Heilungsprozess eures Cuts zu beschleunigen, ist die richtige Pflege angesagt.

Dazu ist es natürlich selbstverständlich, als ersten Schritt die Wunde zu waschen. Danach wird’s interessant.

Wenn die Haut wieder trocken ist, bringt es unsagbar viel, mit einer Rasierklinge ganz ganz vorsichtig alle Hautkanten vom Cut abzuschneiden und die kleinsten Stellen leicht auszufeilen. Die angestrebte Optik sollte dann einer durchgekletterten Stelle ähneln:

Lena Herrmann Fingerpflege Cut KletternLena Herrmann Fingerpflege Cut Klettern

Durch das Entfernen jeglicher kaputten Haut kann die verletze Stelle deutlich leichter und schneller zuheilen. Anschließend noch die Creme eurer Wahl drauf und heilen lassen. 

Natürlich braucht ein Cut je nach Tiefe einige Tage bis er komplett verheilt ist. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Stellen auch aufreißen können, obwohl sie schon verheilt aussehen. Da ist es hilfreich, den Finger wenn es geht präventiv zu tapen, damit es gar nicht erst zu einem Cut kommt.

Jetzt kann ich mir schon eure Gedanken vorstellen: "Nee mit Tape rutsche ich!", "Nee da hab ich keinen Grip!" oder: "Dann passe ich nimmer ins Fingerloch!". Freunde, ich sage euch, mit den richtigen Skills gibt es nichts, woran man sich nicht gewöhnen kann; und auch Tapen muss man können. Dafür gibt’s ein paar Punkte zu beachten:

  1. Ein unglaublich gutes Hilfsmittel ist der dosierte Einsatz von Sekundenkleber. Dieser wird aber nicht benutzt um Cuts zuzukleben, das funktioniert nämlich nicht (!!!), er soll das Tape direkt an den Finger kleben. Dafür bringt man einen klitzekleinen Streifen Sekundenkleber auf der Klebefläche des Tapes an. Weniger ist hier wirklich mehr denn, wenn man zu viel Kleber verwendet, wird das Tape am Finger zu hart.
  2. Jeder kennts: Ein kantiger Griff und das Tape rollt sich hoch. Warum? Weil man es von unten in Richtung Fingerspitze aufgetragen hat. Dadurch bietet man dem Fels eine angenehme Angriffsfläche um das Tape langsam vom Finger zu ziehen.Wenn man es jedoch von oben nach unten anbringt (Richtung Fingerspitze->Handfläche), eliminiert man den Großteil der Kanten und das Tape hält länger!Lena Herrmann Fingerpflege Cut Klettern
  3. Ich hoffe, dass dieser Punkt den meisten schon bewusst ist, ich möchte es aber trotzdem nochmal aufführen: Wenn ihr eine Stelle tapen müsst, wascht euch vorher die Hände!! Wenn ihr noch Chalk an den Fingern habt, ist's ja klar, dass das Tape nicht gescheid hält ;-)

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